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Wohnen ist ein Grundbedürfnis, das allen Menschen ermöglicht werden muss, so das Fazit des Abends. Eingeladen hatte die Detmolder SPD-Ratsfraktion verschiedene Experten um über Zustand und Zukunft des Wohnens zu informieren.

Landtagsabgeordneter Dennis Maelzer bat zunächst Ralf Brodda um ein Eingangsstatement zur aktuellen Lage auf dem Wohnungsmarkt. Als Geschäftsführer des Mieterbunds OWL konnte er sowohl über den hiesigen Zustand als auch allgemeine Trends informieren. Generell hätte sich die Erhöhung der Mietkosten von der Lohnentwicklung abgekoppelt. „Die Faustregel maximal ein Drittel des Einkommens für Wohnzwecke auszugeben, können viele nicht mehr einhalten“. Dies gelte in vielen Ballungszentren aber bedauerlicher Weise auch in einigen Kleinstädten in OWL. Die Gefahr sei, dass als Folge Menschen Wohnraum anmieten müssen, den sie sich gar nicht leisten können oder aber in viel zu kleinen Wohnungen leben müssten. Beides gefährde auf Dauer den sozialen Frieden in der Gesellschaft, warnte Brodda. In Detmold sei die Lage zwar noch verhältnismäßig entspannt, allerdings sei auch hier Handlungsbedarf gegeben. Mit der Gründung einer eigenen Stadtentwicklungsgesellschaft wie auch der Errichtung von Sozialem Wohnraum an der Felix-Fechenbach-Straße, sei Detmold schon auf einem guten Weg, lobte Brodda.

Über die Vermietung in der Wohnanlage in der Felix- Fechenbach-Straße und die Planungen im ehemaligen Britenviertel informierte Bürgermeister Rainer Heller ausführlich. Ziel für die Britensiedlung sei es, vor allem preisgünstigen Wohnraum zu schaffen. Dabei sei auch auf eine soziale Durchmischung zu achten. Auf keinen Fall dürften soziale Brennpunkte entstehen. Stattdessen seien für die unterschiedlichen Bereiche („Cluster“) auch individuelle Nutzungen vorgesehen. Neben Wohnungen ist so u. a. eine Kita mit angrenzendem Spielplatz geplant. Es soll ein neues Kreativquartier entstehen, dass neben Unterbringungsmöglichkeiten für Künstler auch einen neuen Stadtteiltreff umfassen soll. Seniorengerechtes Wohnen soll passender Weise direkt neben einem neu zu schaffenden Mobilitätspunkt entstehen.

Volkan Baran schloss sich als wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion NRW den Vorrednern an. In seinem Schlusswort warnte er, dass vor allem ärmere Kommunen oft doppelt gestraft seien, weil sie neben der Wohnungsproblematik auch häufig keinen hohen Standard in der Infrastruktur bieten können. Er mahnte an, dass das Land NRW hier in der Pflicht sei stärker zu unterstützen.

Moderiert wurde auch die anschließende Diskussion mit den Experten vom heimischen Landtagsabgeordneten, Dr. Dennis Maelzer. Maelzer wird sich in seinem Wahlkreis auch weiterhin für die Förderung von sozialem Wohnungsbau einsetzten.

Zum Schluss warb Gudrun Pohl, Vorsitzende des Sozialverbandes VdK NRW - Ortsverband Detmold, für das Aktionsbündnis „Wir wollen wohnen“, das sich ebenfalls für mehr Mieterrechte in NRW einsetzt. Diese Aufforderung wurde von den anwesenden Referenten einhellig unterstützt und die ausgelegte Unterschriftenliste zur Petition an den Landtag NRW von etlichen TeilnehmerInnen unterschrieben.

Ralf Brodda (Geschäftsführer des Mieterbunds OWL), Gudrun Pohl (Vorsitzende des Sozialverbandes VdK NRW - Ortsverband Detmold), Volkan Baran (wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion NRW), Celina Lamm (SPD-Ratsfraktion Detmold), Dr. Dennis Maelzer (SPD-Landtagsabgeordneter), Rainer Heller (Bürgermeister Stadt Detmold)

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